Killer Heat
"I could see in suspects, what I see in myself."

Key Facts

Jahr

2024

Regie

 Philippe Lacôte 

Produzent

 Brad Weston 

(Haupt-)darsteller

Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley, Richard Madden, Bobou Ceesay, Clare Holman, Abbey Lee 

Studio

Amazon MGM Studios

Um was geht es?

Nick Bali (Joseph Gordon-Levitt) ist ein von der Ehe mit seiner Frau gebeutelter Athener Privatdetektiv, der von Penelope Vardakis (Shailene Woodley) angeheuert wird, den vermeintlichen Unfalltod des Zwillingsbruders Ihres Mannes (Richard Madden) aufzuklären. Alles spielt sich in der wunderschönen Insellandschaft Kretas ab, dessen „Herrschaft“ bei den oftmals mit Göttern verglichenen Vardakis-Familie liegt. 

Balis von Eifersucht zerfressene eigene Beziehung lässt ihn ziemlich schnell erahnen, dass die oberflächlich anmutende Fassade der Vardakis-Familie aus mehr als nur zwei von gegenseitigem Ehrgeiz zerstrittenen, von den Eltern ungleich behandelten Brüdern und einem dubiosen Fixer besteht, der wirklich alles tut, um der Familie zu gefallen. Es geht um pure Macht, Bestätigung, Wettkampf und von vielen Seiten unerwiderte, abgelehnte Liebe. Mit Hilfe des lokalen, zunächst skeptischen, aber dann liebenswerten Polizisten Mensah (Babou Ceesay) beginnt Bali Schicht für Schicht in die Welt der reichen Vardakis-Familie einzutauchen, enthüllt Geheimnis für Geheimnis, Baustein für Baustein - um am Ende, so viel kann ich verraten, doch noch kalt von hinten erwischt zu werden! 

Eine Top-Besetzung – aber wie so oft, machen erstklassige Schauspieler nur die halbe Miete, und die Story die Zweite. Die Schauspieler können noch so toll sein, den vermeintlichen Thrill (oder eben auch nicht) einer Handlung können sie nicht drehen. Die Geschichte ist gut (basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte „Eifersucht“ von Jo Nesbø), aber eben auch nur das. Bali und Penelope nehme ich ihre Zerrissenheit ab, aber zum Beispiel Richard Madden spielt Elias Vardakis teilweise mit solcher Brutalität in der Stimme (im Originalton), dass dabei die Tiefe der Handlung in den Hintergrund rückt. Das ist schade und unnötig, eine etwas ruhigere Darstellung hätte seiner Figur mehr Spannung verliehen.

Background

 

Ein Abschnitt alleine über die Schauspieler lohnt sich bei dieser Besetzung – beginnend bei Joseph Gordon-Levitt, der bekannt ist aus „Inception“ und „Looper“, aber auch viele Independent Filme gedreht hat. Ich habe Shailene Woodley, neben ihren Rollen in „Die Bestimmung“, „The Descendants“ oder „Der Schicksal ist ein mieser Verräter“, erst vor wenigen Monaten in „Catch the Killer“ gesehen – kleine Nebenempfehlung, eine unter die Haut gehende Performance! Es hat eine Weile gedauert, bis ich Richard Madden außerhalb von Schnee und Eis in seiner sicherlich bekanntesten Rolle aus „Games of Thrones“ als Robb Stark wiedererkannt habe. Abseits davon hat er bspw. für seine Rolle in der Serie „Bodyguard“ einen Golden Globe gewonnen.

Meine Lieblingsszene

 

Wenn Bali das erste Mal auf Penelope trifft. Die Szenerie ist wunderschön, und beim ersten Schauen hat der Dialog, insbesondere Ihrerseits, für mich wenig Sinn ergeben. Aber am Ende des Films, wenn alles ans Licht kommt, rückt diese Szene in einen ganz anderen Kontext - und man versteht plötzlich, wie zerrissen sich Penelope gefühlt haben muss. Tiefgründig gespielt!

Das hätte man sich sparen können?

 

Die Rückblenden. Sie spiegeln zwar manche aktuellen Szenen wider, aber auch ohne das würde man Balis Dilemma mitfühlen. Und auch als klar wird, mit welchem Mitteln er bereit war, für seine Frau zu kämpfen, bringt das wenig für die aktuelle Handlung, weil er dort nie so weit geht. Eine Kleinigkeit, aber sie nimmt dem Film an mehreren Stellen definitiv die Spannung! 

Genau das Richtige für Fans von:

Sherlock Holmes (Filme, nicht die Serie!), Glass Onion, Mord im Orientexpress

Fazit

 Ein solider Film, der die Spannung gleichmäßig hochhält und mit den wenigen Spins in der Story dem Zuschauer nicht zu viel zumuten will. Die Schauspieler gleichen die mangelnde Qualität der Handlung aus, so gut sie können, aber um falsche Vorstellungen zu vermeiden: Der Film wird niemanden vollkommen perplex und geschockt zurücklassen – was man aber von einem guten Thriller zumindest bei einer Vielzahl von Szenen erwarten sollte!

Bewertung ★ ★ ★ ☆ ☆    

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